Warum dein Team nicht von dir beschützt werden möchte

Was macht eine gute Führungskraft aus?

Neben Begeisterungs- und Kommunikationsfähigkeit, Authentizität, Integrität und Struktur wird mir oft auch gespiegelt, dass eine gute Führungskraft ihr Team beschützen und Verantwortung zeigen sollte für Fehler, die im Team passiert sind. Gerade nach außen hin, ob zum Kunden oder dem höheren Management, opfert sich die gute Führungskraft als Puffer und schirmt Probleme von ihren Mitarbeitenden ab.

Und ja, ich stimme damit überein, dass es eine Leadership Aufgabe ist, eine Atmosphäre der Sicherheit und Stabilität aufzubauen und eine Fehlerkultur zu kultivieren, die den Mitarbeitenden den Freiraum bietet, mutig zu sein und Neues auszuprobieren. Doch nehmen wir zu sehr die Rolle als "BeschützerInnen" ein, kann diese gute Absicht negative Konsequenzen haben:

  1. Sogenanntes "Protective Leadership" kann das Risikobewusstsein und die Verantwortungsbereitschaft der Mitarbeitende schwächen.

  2. Mitarbeitende können den Umgang mit Konflikten nicht erlernen, da schwierige Personen oder Situationen von Ihnen abgeschirmt werden.

  3. Es  wird eine Kultur der Abhängigkeit gefördert, in der Mitarbeitende sich ausschließlich an der Führungskraft orientieren, um Entscheidungen zu treffen. Dadurch verlieren sie ihren eigenen Antrieb und die Fähigkeit, eigenständig zu denken und zu handeln.

  4. Eine beschützende Führungskraft kann ihren Mitarbeitenden das Gefühl der Bevormundung geben, wenn sie ihnen nicht die Möglichkeit lässt, selber für ihre Fehler einzustehen oder ihre Konflikte zu lösen. Im schlimmsten Fall entsteht hier so gar eine Eltern-Kind-ähnliche Beziehung!

Die Herausforderung ist es, genau die richtige Balance aus Sicherheit und Autonomie zu finden und ein Umfeld zu schaffen, in der Fehler nicht nur zugelassen, sondern auch als Chance für Weiterentwicklung gesehen werden.

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